Liebe Freunde, Verwandte, Bekannte und alle dazwischen und außerhalb!
Heute bekommt ihr Post von Niels und Tanja. Wir haben uns was ziemlich Großes vorgenommen und wollen euch auf den nächsten Zeilen damit bekannt machen. Schön, dass ihr euch einen Moment dafür Zeit nehmt!
Prolog:
Weil ihr auf unterschiedlichste Weisen Teil unserer Leben seid, bekommt ihr hier exklusiv den allerersten Newsletter der Solawi Mahlberg, unser großes Vorhaben in Süddeutschland.
Wir wollen euch damit einerseits updaten, was bei uns aktuell und vor allem perspektivisch passieren wird, andererseits auch einladen uns dabei zu unterstützen. Aber eins nach dem anderen.
Was bisher geschah:
Niels und ich haben uns gegen Ende 2022 entschieden, den Hof seines Vaters Matthias Zipf in Mahlberg zu übernehmen. Wo bisher die Gärtnerei Zipf mit Gemüseproduktion, Wochenmärkten und Abokistenvertrieb zu Werk geht, wollen wir ab 2024 unsere Solawi[1] ansiedeln und saisonales Bio-Gemüse für die Region anbauen.
Außerdem wollen wir, dass der Hof und die Eigentumsäcker an eine Organisation gehen, die für möglichst alle Zeiten diese Flächen für ökologische Landwirtschaft sichert. Dazu haben wir mit verschiedenen Organisationen Kontakt aufgenommen, u.a. der Kulturland eG, dem Ackersyndikat und der Bio Boden eG. Bisher sieht es ganz nach der Kulturland eG als Partnerin für die Hofübergabe aus, entschieden ist aber noch nichts.
Was uns gerade beschäftigt:
Ehrlich gesagt, alle Fragen gleichzeitig! Die Planung und der Aufbau der Solawi – inklusive der Gründung einer Genossenschaft (diese Rechtsform soll die Solawi am Ende haben), der Hofübergabeprozess an sich, die Finanzierung des Ganzen, die Zukunftsperspektive für den Hof als Ort, etc. etc. etc. Außerdem ganz praktische Sachen wie das Vorbereiten der Ackerflächen und das Durchschauen & Reparieren von Maschinen und Geräten am Hof.
Da wir bis Ende Oktober noch in unseren jetzigen Betrieben arbeiten, können wir eigentlich nur nach Feierabend und wochenends Vorbereitungen für die Solawi Mahlberg treffen. Dank vieler Überstunden kann Niels aber einmal im Monat für eine Woche runterfahren und vor Ort Dinge erledigen. Ich komme dann meistens für ein langes Wochenende dazu. Vor Ort stellen wir uns z.B. den VerpächterInnen vor, besprechen die Übergabe mit Matthias oder räumen einfach auf. Außerdem hat Niels dafür gesorgt, dass alle Freilandflächen umgebrochen und für die Einsaat mit Blüh- bzw. Gründüngungsmischungen vorbereitet werden.
Der Vorteil der Arbeit zu zweit: wir müssen uns nur unter uns besprechen.
Der Nachteil der Arbeit zu zweit: wir können uns nur unter uns besprechen.
Außerdem sind wir zwar fit in Solidarischer Landwirtschaft und Gemüsebau, weniger jedoch z.B. in Öffentlichkeitsarbeit, IT und Finanzgeschichten.
Ihr dürft uns daher gern mit Wissen und Fähigkeiten unterstützen!
Wo wir Hilfe oder Unterstützung brauchen:
Konkret hilft uns inhaltliche oder praktische Unterstützung in folgenden Fragen:
- Erstellen von Werbematerial (Texte, Flyer, etc.)
- Genossenschaftsgründung (Satzung schreiben, Notartermin ausmachen, Posten besetzen)
- Aufräum-/ Bauarbeiten auf dem Hof
- Infoveranstaltungen vorbereiten (Raumorganisation, Werbung dafür)
- Kreativität und künstlerisches Talent für unseren Namen und unser Logo
- Und vor allem: Spread the word! Erzählt’s rum, sodass möglichst viele Menschen von unserer Solawi erfahren und mitmachen bzw. unterstützen.
Wenn euch einer dieser Punkte angesprochen hat, kontaktiert uns gern! Egal ob Übernahme von konkreten Einzelaufgaben, Mitwirken auf breiterer Ebene, praktische Hilfe am Hof oder theoretischer Input aus der Ferne – wir freuen uns über jede Unterstützung und können sie gut gebrauchen.
Ihr wollt unser Projekt auch finanziell unterstützen? Sehr gern!
Im Sommer soll unsere Solawi-Genossenschaft gegründet werden, ab dann könnt ihr Mitglied in unserer Genossenschaft werden und uns mit Einlagen und/oder Direktkrediten[2] Startkapital verschaffen. Beides funktioniert auch von weit weg und ohne Gemüse beziehen zu müssen.
Auch im Vorfeld der Gründung fallen Kosten an, z.B. für Infoveranstaltungen, Werbematerialien oder Beratung. Wir schätzen diese Kosten auf 2.000€ bis 6.000€ ein. Hierfür können wir finanzielle Unterstützung gut gebrauchen, können sie aber nur als private Darlehen annehmen. Diese würden wir über die Einnahmen der Genossenschaft zeitnah rückfinanzieren.
Wir freuen uns von euch zu hören!
Epilog:
Zum Abschluss habe ich noch zwei organisatorische Anmerkungen zum Newsletter.
- Wenn ihr keine weiteren Newsletter bekommen wollt oder er an eine andere Mailadresse gehen soll, gebt uns kurz Bescheid. In unserer nächsten Ausgabe kommt dann planmäßig ein Link zu einem „professionellen“ Newsletter, zu dem ihr euch anmelden könnt.
- Ihr dürft den Newsletter an interessierte Freunde und Bekannte weiterleiten. Alle die auf diese Mailingliste wollen melden sich einfach kurz bei uns.
Viele Grüße,
Tanja & Niels
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[1] Solawi = Solidarische Landwirtschaft, streng genommen eine Form der Direktvermarktung. Mit dem Unterschied aber, dass sämtliche Produktionskosten für ein Jahr von den Mitgliedern verbindlich getragen werden. Diese bekommen im Gegenzug wöchentlich die Ernte. Oft geht diese Form der gemeinschaftlich getragenen Landwirtschaft mit einer stärkeren Verantwortung und Bezugnahme der Mitglieder für „ihren“ Betrieb einher, außerdem werden Umweltbildungsthemen und soziales Miteinander gefördert. Sehr vereinfacht runtergebrochen 🙂
[2] Direktkredit = Darlehen mit qualifizierter Nachrangvereinbarung
Was bedeutet die ‚Nachrangvereinbarung‘?
Durch den qualifizierten Rangrücktritt im Darlehensvertrag ist das Darlehen ‚nachrangig‘ im Sinne von §39 InsO. Das heißt: Im Falle einer Insolvenz werden zuerst die Gläubiger bedient, deren Forderungen nicht nachrangig sind, zum Beispiel Banken. Im Insolvenzfall besteht ein erhöhtes Risiko des vollständigen Verlusts des angelegten Geldes. Warum also der Nachrang? Durch den Rangrücktritt besteht die Möglichkeit, dass eine Bank das Darlehen als Quasi-Eigenkapital der Genossenschaft bewertet. Das Eigenkapital ist wiederum eine zentrale Kennzahl für die Gewährung von Bankkrediten an die Genossenschaft. Nachrangdarlehen werden daher häufig von Projekten ohne breite Kapitalgrundlage eingeworben. Mehr und ausführliche Informationen dazu findet ihr demnächst auf unserer Website.