Hofnachfolge: Wie schaffen wir es die Zukunft des Hofes nachhaltig und sicher zu gestalten?

Wir wollen mit der Hofübernahme der Gärtnerei Zipf mehr realisieren als nur die „kurzfristige“ Weiterbewirtschaftung des Hofes. Wir sehen uns in der Verantwortung, auf dem Hof mit seinen Flächen langfristig die Grundlage für kleinstrukturierte Bio-Landwirtschaft zu schaffen. Die Herausforderungen sind groß und erschrecken uns teilweise sehr in ihren Auswüchsen.

  • Immer mehr Boden wird zum lukrativen Spekulationsobjekt von Investoren.
  • Viele kleine landwirtschaftliche Betriebe geben auf.
  • Die Bodenpreise steigen stark an und sind für viele Betriebe allein nicht zu stemmen. In vielen Fällen ist der Verkauf von Acker und Hof sicherer, einfacher und viel lukrativer als die landwirtschaftliche Weiterbewirtschaftung.
  • Boden darf nicht zum Spekulationsobjekt der Finanzmärkte werden.
  • Allein in Baden-Württemberg werden täglich ca. 6 Hektar versiegelt. Das sind 60.000m2 pro Tag.
  • Die Altersversorgung des Hofabgebers ist durch staatliche Rente nicht gewährleistet.

Wir sind überzeugt: gemeinschaftlich und in Kooperation können wir diesen Themen gut begegnen und die Herausforderungen meistern. Deshalb haben wir uns für eine gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft (Solawi) und für eine Genossenschaft als Rechtsform entschieden. Für die Eigentumsstruktur der Flächen und des Hofes streben wir eine Kooperation mit einer weiteren Genossenschaft an: der Kulturland e.G.

„Die Kulturland-Genossenschaft unterstützt regional orientierte Biolandwirtïnnen bei der langfristigen Sicherung ihrer Wirtschaftsflächen. Kundïnnen, Freunde, Unterstützer eines Hofes (der "Umkreis") sowie Städterïnnen aus den Ballungszentren und natürlich auch "Dörfler" können über Genossenschaftsanteile Geld in die Genossenschaft einlegen. Mit diesen Mitteln kauft die Kulturland eG gemeinsam mit den Höfen das Land um dieses unbefristet und unkündbar den Bäuerinnen und Bauern zur Verfügung zu stellen.“

Wir unterstützen dieses Prinzip aus voller Überzeugung und sind froh, so einen tollen Partner mit an Bord zu haben.

Das Modell der Solawi-Genossenschaft und das Modell der Kulturland eG sind nicht die einfachsten, lukrativsten oder niedrigschwelligsten Möglichkeiten für uns die Hofnachfolge anzutreten. Ganz im Gegenteil bedeutet das vor allem am Anfang und in der Gründungsphase deutlich erhöhten Aufwand.

Aber das ist es uns wert! Wir verstehen es als unseren Beitrag zu Sicherung, dass dieser Hof nicht kapitalistisch „verwurstet“ wird und eine Institution über die Bio-Bewirtschaftung der Flächen wacht.

Der Konkrete Umfang und Rahmen, in welchem die Kulturland eG Flächen der Gärtnerei Zipf übernimmt, ist noch in Arbeit und Teil gemeinsamer Gespräche. Wir werden auf dieser Seite und über den Newsletter berichten, wie es hier weitergeht.

Auf der Seite der Kulturland eG findet ihr noch mehr Infos über deren Arbeit und Portraits der Höfe, die bisher mit der Kulturland eG Flächen gesichert haben. https://www.kulturland.de/

Es sieht auf den ersten Blick sehr kompliziert und verworren aus. Aber das Konzept ist durchdacht und vielfach bewährt. So sieht das Konstrukt aus, das für einen Hofkauf bzw. Flächensicherung gebildet wird. Die Solawi Mahlberg wäre in dem Fall die Bewirtschafterin, Matthias Zipf der Hofabgeber.


Quelle: https://www.kulturland.de/